Vereinsgeschichte

Dr. Jakob Messikommer mit Gästen bei der Pfahlbauten-Fundstelle in Robenhausen bei Wetzikon
Dr. Jakob Messikommer mit Gästen bei der Pfahlbauten-Fundstelle in Robenhausen

Der eigentliche Gründungsakt der Sektion Wetzikon sowie die Wahl des ersten Vorstandes fand im November statt. Das Protokoll vermerkt dazu: «Konstituierende Sitzung der Antiquarischen Sektion Wetzikon. Mittwoch 2. Nov. 1887 in der Krone. Anwesend waren die Herren Antiquar Messikommer, Wirz-Gujer, Gujer-Tobler, Homberger-Bühler, Lehrer Furrer und Pfarrer Flury. Nachdem der Vorsitzende Herr Antiquar Messikommer die Notwendigkeit einer Gesellschaftsordnung auseinander gesetzt und die Zustimmung aller Anwesenden gefunden hatte, beschloss man trotz der geringen Zahl sofort den Vorstand zu ernennen. Herr Antiquar Messikommer erklärte aufs entschiedenste, keine Wahl in den Vorstand anzunehmen. Gewählt wurden a) Präsident: Herr Werdmüller-Dürsteler, b) Quästor: Herr Homberger-Bühler, c) Aktuar: Herr Pfarrer Flury. Dem neuen Vorstand wird der Auftrag erteilt, ein einfaches Statut zu entwerfen und in der nächsten Sitzung vorzulegen.»

Gründung
In der Krone wird die Antiquarische Gesellschaft gegründet. Die Genehmigung der Statuten der Antiquarischen Sektion Wetzikon erfolgte am 28. Dezember 1887 in der «Krone». Als Vereinszweck nannten die Statuten namentlich «die Belehrung der Mitglieder unter sich aus dem Gebiet vorgeschichtlicher und geschichtlicher Forschung, sowie die Pflege edler Geselligkeit.» Die Mitglieder der ersten Stunde bezeugten ihren Willen zum Beitritt mit ihrer Unterschrift auf dem handschriftlichen Original-Dokument. An der Wiege der Gesellschaft standen insgesamt 23 Männer. Allein acht von ihnen bezeichneten sich in der Liste als Fabrikanten. Hinzu kamen weitere gut gestellte Bürger, vom Arzt und dem Pfarrer über den Lehrer bis zum Notar. Auch der «Kronen»-Wirt gab seinen Beitritt.
 
Statuten

Die Antiquarische Sektion der Gründerzeit war eine verschworene, rührige Gemeinschaft von Männern gehobenen Standes, welche sich ihrer Vereinigung mit Begeisterung, Hingabe und einem bewundernswerten Einfallsreichtum widmeten. Ein grosser Teil der Herren waren starke Persönlichkeiten, gewohnt ihre Meinung dezidiert zu vertreten und ihren Willen durchzusetzen. Die Mitglieder zahlten den für jene Zeiten respektablen Jahresbeitrag von sechs Franken. Die Verbindung mit der Zürcher «Mutter» hatte nicht lange Bestand. Schnell kühlte sich das Verhältnis der Wetziker «Antiquare» zu ihren Kollegen in der fernen Kantonshauptstadt deutlich ab. Die Hoffnung auf prominente Referenten aus dem Kreis der Zürcher Antiquarischen Gesellschaft hatte sich nämlich nur unzureichend erfüllt. So entschlossen sich die Wetziker, entgegen der bisherigen Gewohnheit, für die Berchtoldsfeier von 1894 keine Einladung mehr nach Zürich zu schicken, «um so mehr als uns trotz Ansuchens bis anhin noch kein Vortrag von dorten in Aussicht gestellt war.» Nur drei Jahre später wurde vom Vorstand als Reaktion auf das latente Missbehagen etwas trotzig beschlossen, die Gesellschaft in Zürich solle für den kommenden Winter nicht um Vorträge angegangen werden. Bereits zuhanden der Sitzung vom 22. Dezember 1897 stellte der Vorstand den Antrag auf Austritt aus der Zürcher Gesellschaft. Den Hauptgrund zu diesem Schritt bildete offiziell und gemäss Protokoll das finanzielle Moment, sprich die Abgabe von jährlich drei Franken pro Mitglied nach Zürich. Der Antrag wurde einstimmig zum Beschluss erhoben und die bisherige Sektion zur selbständigen Gesellschaft umgewandelt.


Wie die drei früheren AGW-Präsidenten Dieter Hitz, Beat Meier und Walter Jacob (von links nach rechts) ihre Zeit in der AG erlebten, lesen Sie hier:

Walter Jacob_100 Jahre und kein bisschen antiquiert (1978-89)
Beat Meier_Das schloss als Basis (1989-2001)
Dieter Hitz_Nur wer die Vergangenheit kennt hat eine Zukunft (2001-14)

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Buch Zwischen Bildungslust und Pfahlbaufieber
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